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Verehrer, als die meisten Frauen sich zu erträumen wagen. Ihr habt alles. Ihr
könntet Euch jeden Mann in den Midlands aussuchen ... und dann sucht Ihr Euch
einen aus meiner Heimat aus.«
»Liebe ist nicht immer gerecht, sie ist einfach da. Außerdem sind Eure Augen
ebenfalls wunderschön.« Kahlan faltete die Hände und legte sie ums Knie. »Was
meinte Richard, als er sagte, daß es kein >uns
eigentlich wissen solltet?«
Nadine schloß die Augen und wandte sich ab. »Na ja, wahrscheinlich waren viele
Mädchen in Kernland hinter Richard her, nicht bloß ich. Er war anders als die
anderen. Er war etwas Besonderes. Ich weiß noch, wie er ungefähr zehn oder zwölf
war und zwei Männer überredete, sich nicht zu schlagen. Er hatte schon immer
eine ganz besondere Art. Er brachte die beiden Männer zum Lachen, und sie
verließen den Laden meines Vaters Arm in Arm. Richard war schon immer etwas ganz
Besonderes.«
»Daran erkennt man einen Zauberer«, meinte Kahlan. »Richard hatte also eine
Menge Freundinnen?«
»Nein, eigentlich nicht. Er war zu jedermann freundlich, höflich und
hilfsbereit, jedoch schien er sich nie in ein Mädchen zu verlieben. Das machte
ihn nur noch begehrenswerter. Er hatte keine Liebste. Viele von uns Mädchen
wollten diejenige sein, welche. Nachdem Tommy und Lester versucht hatten ...
mich ... mich ... , als sie etwas von mir wollten -«
»Als sie Euch vergewaltigen wollten.«
»Ja. Vermutlich war es in Wirklichkeit wohl eher das. Ich hatte nie glauben
wollen, daß jemand mir so was wirklich antun könnte, einfach so - mich
festhalten und Schluß. Wahrscheinlich haben sie genau das versucht: mich zu
vergewaltigen.
Aber manche Leute nennen es nicht so. Manchmal, wenn ein Junge das einem Mädchen
antut, dann hat er Anspruch auf sie erhoben, und die Eltern behaupten, es sei
dazu gekommen, weil das Mädchen ihn dazu ermuntert habe. Dann zwingen sie das
Mädchen und den Jungen zu heiraten, bevor sie erkennbar schwanger wird. Ich
kenne Mädchen, die das tun mußten.
Für viele junge Menschen, vor allem solche auf dem Land, wird bereits vorab
entschieden, wen sie zu heiraten haben. Manchmal gefällt einem Jungen das
Mädchen aber nicht, das er heiraten soll, also erhebt er Anspruch auf die, die
er will, so wie Tommy das bei mir versucht hat. Dann hofft er darauf, daß sie
schwanger wird und ihn heiraten muß oder aber sie von ihren Eltern gezwungen
wird, zu heiraten, weil sie verdorben wurde. Tommy hätte die dürre Rita
Wellington heiraten sollen, dabei konnte er sie nicht ausstehen. Manchmal
ermutigt das Mädchen einen Jungen wirklich dazu, weil ihr der Junge nicht
gefällt, den die Eltern für sie ausgesucht haben. Meist jedoch tun die jungen
Leute, was man von ihnen verlangt.
Meine Eltern haben nie für mich entschieden, manche Eltern sind eben so. Sie
sagen, das führt ebenso oft ins Unglück wie ins Glück. Ihrer Meinung nach müsse
ich selber wissen, was ich will. Viele der Mädchen, für die nicht entschieden
wurde, wollten Richard. Einige, wie auch ich, warteten lange über den Zeitpunkt
hinaus, wo sie schon heiraten und zwei- oder dreimal hätten Mütter werden
sollen.
Nachdem Richard Tommy in die Schranken gewiesen hatte, behielt er mich immer
irgendwie im Auge. Ich fing an zu glauben, es sei mehr, als daß er nur auf mich
aufpaßte - endlich. Ich bildete mir schon ein, daß er wirklich mit mir
Zusammensein wolle. Es war, als sähe er mich wirklich als Frau und nicht als
irgendein kleines Kind, auf das er aufpassen muß.
Letztes Jahr beim Mittsommernachtsfest war ich mir dann sicher. Er tanzte
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Goodkind, Terry - Das Schwert der Wahrheit 07 - Die Nächte des roten Mondes_1.0.txt
häufiger mit mir als mit jedem der anderen Mädchen. Alle wurden grün vor Neid.
Vor allem, wenn er mich fest an sich drückte. Da, in diesem Augenblick, beschloß
ich dann, daß er der Richtige sei. Er und kein anderer.
Ich nahm an, nach dem Fest würden sich die Dinge verändern und er würde mir
sagen, daß ich ihm mehr bedeutete als früher. Ich dachte, er würde sich endlich
einen Ruck geben und mir ernsthaft den Hof machen. Das tat er nicht.«
Nadine hielt die Tasse Wasser mit einer Hand zwischen den Knien und zerknüllte
das Taschentuch zwischen den Fingern ihrer anderen Hand. »Es gab andere Jungs,
die mir den Hof machten, und ich wollte meine Zukunft nicht wegwerfen, und für
den Fall, daß Richard niemals zur Besinnung käme, setzte ich mir in den Kopf,
ihm einen Schubs zu geben.«
»Einen Schubs?«
Nadine nickte. »Außer einigen der anderen Jungs war auch Richards Bruder Michael
immer schon hinter mir her. Wahrscheinlich nur deshalb, weil er eifersüchtig auf
Richard war. Zu der Zeit hatte ich gar nicht so viel dagegen, daß Michael mir [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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